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  • Amenorrhö & Hormonbalance

    Aktiv gegen sekundäre Amenorrhö – meine Geschichte

    Rund 35% aller Frauen [1] schlucken täglich die Pille – so auch ich, über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren. Angefangen im Alter von 16 habe ich zunächst eine normale Mikropille verwendet und später noch 3 oder 4 andere Pillen-Marken ausprobiert. Zuletzt habe ich mit dem NuvaRing verhütet, bis schließlich meine Periode ausblieb. Die Diagnose: sekundäre Amenorrhö (auch: hypothalamische Amenorrhö). Für fast 2,5 Jahre. Wie ich gelernt habe, ist die Amenorrhö keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom. Die Ursache liegt meist ganz woanders.

    Amenorrhö ist keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom. Die Ursache liegt meist ganz woanders.

    Auf www.prettyprettywell.com habe ich die Geschichte meiner Amenorrhö dokumentiert und festgehalten, was mir geholfen hat. Dabei habe ich meine Ernährung, mein Sport Programm und auch meine Seele genauer unter die Lupe genommen. Mein Amenorrhö Erfahrungsbericht (Spoiler: es gibt ein Happy End ;)) soll aber zunächst starten mit meiner persönlichen Geschichte und Motivation. Los geht’s!

    Vorteile der Pille

    Die Pille lockt mit vielen Vorteilen: Ein sicherer Schutz vor Schwangerschaft, schönere Haut, vollere Brüste, Linderung bei Regelschmerzen, eine exakte Zykluskontrolle… Man schluckt ein Stück Unabhängigkeit. Und junge Mädchen ein Stück Erwachsensein.

    Ich weiß noch wie einfach es war die Pille zu bekommen damals – 2 Minuten und ich hatte das Rezept in der Hand. Große Aufklärung über Risiken, Nebenwirkungen oder gute Alternativen? Fehlanzeige. Soweit ich mich erinnern kann, war nicht einmal die Zustimmung meiner Eltern nötig obwohl ich noch nicht volljährig war. Toll fand ich in den ersten Tagen das ziehen und leichte Anschwellen in meinen Brüsten, mit meinen A-Körbchen dachte ich damals – jippie, da geht noch was. Aber so viel ist dann doch nicht mehr dazugekommen 😀

    Die zweite Pille die ich mir verschreiben ließ war die Valette, eine bekannte Pille für schöne Haut. Dabei hatte ich nicht mal schlechte Haut bis auf ein paar Mitesser und Unebenheiten vielleicht. Meine Freundinnen benutzten diese Pille aber damals und ich dachte – super, noch schönere, ebenmäßigere Haut, na klar, das will ich auch! Die Frauenärztin war auch hier nicht zögerlich und schwupps, mein Wechsel zur Valette war vollzogen. Damals war ich 17 oder 18 Jahre alt und machte mir über mögliche Konsequenzen oder Nebenwirkungen der künstlichen Hormone auf Körper und Psyche keine Gedanken. Dass ich da etwas versäumte, lernte ich erst später:

    „Ich war’s nicht, das war die Pille“… Was die Pille mit uns macht

    Probleme mit der Pille

    Wie groß der Einfluss der Valette auf meinen Körper ist bemerkte ich zum ersten Mal, als ich mit 20 die Pille absetzte; ich hatte damals gerade mit meinem damaligen Freund Schluss gemacht und wollte damit ein Statement setzen à la

    „Ich will jetzt erst einmal für mich sein, bye bye Männerwelt“.

    Meine Haut antwortete darauf mit einem eigenen Statement; meine einst makellose Pfirsichhaut wurde von Entzündungen und Unebenheiten heimgesucht. Ich fühlte mich furchtbar. Auch nach einem halben Jahr wurde es nicht besser. In meiner Verzweiflung begann ich nach einigen Monaten wieder die Pille zu nehmen; diesmal eine andere, die ich von meinem Frauenarzt geschenkt bekam – der wiederum wurde anscheinend mit dieser noch recht neuen Pille von einem Pharmaunternehmen großzügig versorgt.

    Nachdem ich wahnsinnig viel Geld für teure (und chemiegeladene) Apothekenprodukte ausgegeben hatte, entdeckte ich eine Kosmetikerin, die mit den Pflegeprodukten von Rosel Heim arbeitet, ein wahrer Segen! Mit einer Minimalkur aus Squalanöl, einem Waschlappen und heißem Wasser bekam ich meine Haut wieder in den Griff und benutze seitdem nur noch Naturkosmetik (bis auf Sonnencreme; das funktioniert für mich nicht mit diesem fiesen weißen Film. Und Shampoo; ich mag es einfach, wenn es ein bisschen schäumt ;)).

    Mein Wechsel von der Pille zum NuvaRing

    Zurück zu den Hormonen. Von Freundinnen erfuhr ich von den vermeintlichen Vorteilen der Verhütung mit dem NuvaRing. Toll, dachte ich, endlich nicht mehr daran denken, jeden Tag zur gleichen Zeit eine Pille zu schlucken. Außerdem hatte ich gehört, dass der NuvaRing besser verträglich ist als die Pille, da er nur lokal wirkt und nicht den gesamten Körper beeinflusst. Wie gesagt, das war was ich hörte und wahrscheinlich auch glauben wollte.

    Mit dem NuvaRing verhütete ich knapp 3 Jahre lang, im Alter von 26 bis 28. Insgesamt vertrug ich den NuvaRing gut, lediglich meine Periode wurde von Monat zu Monat schwächer. Meine Menstruation war noch nie sehr stark gewesen. Aber aus wenig wurde sehr wenig. Und schließlich wurde aus sehr wenig nichts.

    Aus wenig wurde sehr wenigUnd aus sehr wenig wurde nichts.

    Das war im August 2016. Meine Frauenärztin, die ich natürlich dazu konsultierte, meinte, das könne schon vorkommen bei Mädels in meinem Alter und ich solle einfach abwarten. Damals hörte ich auch zum ersten Mal den Begriff Amenorrhö. Natürlich war meine Frage als erstes:

    Was ist Amenorrhö?

    Eine Amenorrhö liegt vor, wenn die Periode für mehr als 3 Monate ausbleibt. Sekundär heißt die Amenorrhö dann, wenn man (bzw. Frau, höhö) seine Periode früher ganz normal hatte, so wie das bei mir der Fall war. Junge Mädchen, die erst gar keine Menstruation bis zu ihrem 16. Lebensjahr bekommen, leiden unter einer primären Amenorrhö.

    Bei mir handelte es sich also um eine „sekundäre Amenorrhö“, auch hypothalamische Amenorrhö genannt, da die Hirnanhangdrüse hierbei eine Rolle spielt. Oft tritt eine Amenorrhö nach dem Absetzen der Pille auf, wodurch sich der Name Post Pill Amenorrhö ergibt.

    Das alles war damals komplettes Neuland für mich. Ich wusste nach mehr als 10 Jahren „auf“ hormonellen Verhütungsmittelchen gar nicht mehr, wie sich ein Zyklus überhaupt anfühlen sollte. Geschweige denn, wie er funktioniert. Das habe ich dann natürlich auch erstmal recherchiert. Hier die Abkürzung für dich:

    Die Basics des weiblichen Zyklus

    So, ich springe. Zurück ins Jahr 2016. Ich also immernoch unter dem Einfluss des NuvaRings und einer hypothalamischen Amenorrhö im Gepäck. Dem rat der Frauenärztin folgend wartete ich also ab. Große Sorgen machte ich mir nicht. Um ehrlich zu sein fand ich es insgeheim sogar ein bisschen gut keine Periode zu haben – Stimmungsschwankungen, Regelschmerzen, PMS – so toll ist das ja auch nicht, dachte ich. Nach sechs Monaten ohne Periode nahm mir meine Frauenärztin Blut ab, um meiner sekundären Amenorrhö auf den Grund zu gehen. Kurze Zeit darauf kam ihr Anruf:

    „Ihre Werte sehen gar nicht gut aus!“

    Meine Östrogenwerte waren im Keller. Meine Frauenärztin, die erst so cool geblieben war, wies mich an, den NuvaRing sofort abzusetzen. So langsam wurde ich auch nervös.

    NuvaRing absetzen – meine Erfahrungen

    Mit gemischten Gefühlen setzte ich also im März 2016 den NuvaRing ab. Da ich schon viel Positives von anderen Freundinnen gehört hatte, die die Pille abgesetzt haben, freute ich mich einerseits darauf, meinen Körper wieder in seinem natürlichen Zustand zu erleben. Andererseits hatte ich aber auch Angst vor den Konsequenzen, zum Beispiel vor Akne oder Hautunreinheiten… Doch Gott sei Dank blieben meine Befürchtungen weitestgehend unbestätigt. Ein paar Pickelchen bekam ich zwar, aber die Vorteile des Absetzens waren so überwältigend, dass ich die paar Hautunreinheiten mit Freuden ertrug. Und nach ca. 6 Monaten war sowieso wieder alles glatt und schön 🙂

    Was hatte sich verändert nach dem Absetzen meiner hormonellen Verhütungsmittel?

    Zunächst einmal fühlte ich mich viel lebendiger als vorher. Und freier. Und wilder. Ich hatte wieder mehr Lust auf Sex, hörte mehr Musik, ging mehr aus, nahm das Leben wieder in all seinen Farben war. Mit Höhen und Tiefen. Es war, als hätte ich mich aus einer mich umhüllenden Schicht aus Watte befreit, die alle Gefühle und Wahrnehmungen dämpft – so wie Schnee im Winter die Geräusche schluckt. Auch meine Hormonwerte pendelten sich schnell wieder ein. Doch meine Periode blieb weiterhin aus. Monate vergingen. Ich sah zwei Frauenärztinnen und einen Endokrinologen, also einen Hormonspezialisten.

    Ich hörte immer wieder: „So lange Sie keinen Kinderwunsch haben – einfach abwarten, das regelt sich schon wieder“. Der einzige Lösungsweg, der mir aufgezeigt wurde, war, wieder die Pille zu nehmen.

    Der einzige Lösungsweg, der mir aufgezeigt wurde, war, wieder die Pille zu nehmen. Doch ich war so froh über meine neue hormonelle Unabhängigkeit, dass ich das Rezept nie einlöste. Außerdem ist die Periode, die man mit der Pille hat, ja auch keine natürliche Periode sondern lediglich eine künstliche Abbruchblutung, denn hormonelle Verhütungsmittel unterdrücken den Eisprung.

    Niemand erzählte mir etwas davon, dass auch und vor allem unser Gewicht und die Ernährung eine hypothalamische Amenorrhö beeinflussen. Oder der Sport, den wir treiben. Niemand erwähnte, dass Stress eine Rolle spielen kann und dass Dinge wie Yoga, Hormonyoga oder Meditationen helfen können.

    Wie meine Amenorrhö Heilung begann

    Der zweijährige Jahrestag meiner Amenorrhö war schließlich 2017 ein echter Weckruf für mich. Bis dahin hatte ich meine sekundäre Amenorrhö weitestgehen ausgeblendet, da es mir in der Zwischenzeit körperlich und seelisch eigentlich total gut ging. Es ist schließlich einfacher etwas zu ignorieren, das nicht da ist und das einem keine Probleme bereitet, als etwas, das präsent ist und einem zum Beispiel Symptome wie Schmerzen verursacht.

    Ich wollte wieder „ganz“ sein und das Ungleichgewicht in meinem Körper nicht mehr länger hinnehmen. Ich wollte meine Amenorrhö heilen. Denn auch wenn sie manchmal schmerzhaft und nervig ist, die Periode gehört schließlich zu einer Frau dazu und zeigt einem jeden Monat aufs Neue, dass man gesund ist – und nicht schwanger. Auch aus gesundheitlicher Sicht ist die Menstruation ein wichtiger Prozess des Körpers, u.a. zur Entschlackung. Über die Gefahren, die eine Amenorrhö mit sich bringen kann, wie Osteoporose zum Beispiel, wusste ich damals noch gar nichts.

    Deswegen traf ich die Entscheidung, nicht mehr länger in der Passivität zu verweilen, sondern aktiv zu werden, um meinen Körper, meine Seele und meinen Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und nach der Ursache meiner Amenorrhö zu suchen. Ich wollte Lösungen finden fern von der klassischen Medizin, zum Beispiel durch meine Ernährung, durch TCM, Yoga und Ayurveda und mich nicht länger mit einem „da kann man nichts machen, außer zurück zur Pille“ zufriedengeben. Ich wollte verstehen, was los ist, was mein Körper braucht und wie ich ihn heilen kann.

    Und das habe ich!

    Begleite mich hier auf PrettyPrettyWell.com auf meiner Reise zu regelmäßigen Perioden, zu Gesundheit und Wohlbefinden! Alles was ich gelernt habe, habe ich auch in meinem Ebook „Happy Periods. Zurück zum Zyklus in 10 Schritten“ zusammengefasst <3

    Happy Periods, Pretty!
    Deine Insa

     

    [1] https://www.naturepower.de/vitalstoff-journal/aus-der-forschung/bioflavonoide-und-kraeuter/abschied-von-der-antibabypille/
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