3...2...1...
  • Amenorrhö & Hormonbalance / Authentizität & Selbstliebe

    Habe ich eine Essstörung? 11 Fragen zur Selbstreflexion

    Amenorrhoe Magersucht

    Ich drücke mich schon seit Wochen davor diesen Artikel zu schreiben. Denn ein bisschen habe ich Angst mich dieser Frage zu stellen: Habe oder hatte ich eine Essstörung? Denn:

    Eine Amenorrhö und Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie gehen oft Hand-in-Hand.

    Magersucht? Ich? Auf keinen Fall

    Bei Magersucht denkt man schließlich sofort an die extremen Fälle, an Arme und Beine dünn wie Äste, an hohle Wangen und strohige Haare. Doch je mehr ich über diese Frage nachgedacht habe, ob mein Essverhalten normal ist oder nicht, desto mehr bin ich zu der Ansicht gelangt, dass es bei dieser Frage nicht nur schwarz-weiß gibt, sondern auch viele Grautöne dazwischen. 50 Shades of Gray quasi 😉

    Essstörung ist nicht gleich Essstörung

    Der Grad einer Essstörung kann variieren und auch die Art. Neben den großen Bekannten Magersucht und Bulimie, gibt es zum Beispiel noch andere Essstörungen, wie Orthorexia nervosa, die zwanghafte Sucht nach gesunden Lebensmitteln. Oder auch Anorexia athletica, eine Sonderform der Magersucht, bei der alle überschüssigen Kalorien, die nicht bei 3 auf den Bäumen sind, durch exzessives Sporttreiben verbrannt werden. Sport-Sucht trifft Magersucht quasi. Treffen Bulimie und Sport-Sucht zusammen, dann nennt man das Sport-Bulimie. Obwohl die Essstörungen unterschiedlich sind, das Ergebnis in Form des Symptoms Amenorrhö, also ausbleibende Perioden, ist meist gleich. So auch die Ursache:

    91% der Frauen sind mit ihrem Körper unzufrieden.

    Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper

    Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper scheint bei Frauen nicht die Ausnahme, sondern die Regel zu sein. Soziale Netzwerke, Hochglanzmagazine oder Sendungen wie GNTM prägen ein Schönheitsideal, bei dem offensichtlich untergewichtige Size-Zero-Körper glorifiziert werden.

    Die Folge:

    Mehr als 40% der 10-14 Jährigen sollen dem Film Embrace nach regelmäßig eine Diät machen.

    91% der Frauen sind mit ihrem Körper unzufrieden. 90% der Fälle von Magersucht und Bulimie betreffen Frauen. Mehr als 1,8 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich für Diätmittel ausgegeben. WTF?

    Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einer guten Freundin darüber. „Ich sehe fett aus“, klagte sie, „ich finde keine Klamotten mehr“, „mein Essverhalten ist irgendwie komisch“. Dabei ist sie eine absolut attraktive Frau mit Normalgewicht. Sie erzählte mir, dass sie am Vortag einen Keks bei der Arbeit gegessen hat und danach ein schlechtes Gewissen hatte.

    Klingt ungesund? Ja. Kenne ich das? Ja.

    Disziplin oder Krankheit? Der Grat ist schmal

    Das Unterdrücken von Gelüsten. Das Planen von Mahlzeiten. Das schlechte Gewissen, wenn man dann doch mal „schwach“ wird. Der Grat ist schmal zwischen einem gesunden, maßvollen Lebensstil und einer Essstörung.

    Ich liebe Essen. Ich achte darauf, regelmäßig zu essen. Und gesund. Ich bin mir auch recht sicher, dass ich nie eine wirkliche Essstörung hatte. Aber, wie gesagt, es ist eben nicht alles schwarz-weiß. Wenn ich ehrlich bin, achte ich schon sehr darauf, was ich esse. Und verzichte lieber auf eine Mahlzeit, als mir ein Subway Sandwich oder einen Bic Mac reinzuziehen.

    Möchte man seine hypothalamische Amenorrhö jedoch heilen, so sollte man das aber mal hinterfragen. Wie sieht es aus mit meinem Sportprogramm, ist das gesund? Wie sieht es aus mit meiner Ernährung? Mit meinem Körperfettanteil, mit meinem Gewicht? Esse ich regelmäßig? Oder hungere ich oft?

    Habe ich eine Essstörung?

    Folgende 11 Fragen können dir beim Reflektieren helfen, ob deine aktuellen Ernährungsgewohnheiten gesund sind. Sei dabei ehrlich zu dir selbst und sieh’ diesen Test als Chance an – denn erst durch das Erkennen wird Veränderung möglich. Los geht’s:

    1. Deine Gedanken drehen sich ständig ums Essen und deine Figur
    2. Deine Stimmung und dein Selbstwertgefühl hängen davon ab, ob du gerade zufrieden bist mit deinem Gewicht
    3. Du trackst die Kalorien, die du zu dir nimmst
    4. Essen ist für dich Belohnung und Bestrafung zugleich; isst du zuviel am Abend, dann lässt du das Frühstück ausfallen, obwohl du eigentlich Hunger hast
    5. Manchmal hast du richtige Heißhungeranfälle, in denen du unkontrolliert große Mengen an Lebensmitteln verdrückst. Danach fühlst du dich schlecht
    6. Hast du zuviel gegessen, kompensierst du das oft mit einem Power Workout danach
    7. Manchmal nimmst du Appetitzügler, Abführmittel oder entwässernde Medikamente
    8. Manchmal erbrichst du dich auch
    9. Du isst lieber nichts, als „etwas Ungesundes“ und gibst dann vor, keinen Hunger zu haben
    10. Wenn du mal ein Workout verpasst, was so gut wie nie passiert, bekommst du schlechte Laune
    11. Du isst lieber alleine, als in Gesellschaft

    Hast du 2 Statements oder mehr mit „ja“ beantwortet? Dann könnte das darauf hindeuten, dass du ein nicht ganz gesundes Verhältnis zu Essen hast. Hör doch mal in dich hinein und frage dich, was Essen für dich bedeutet. Ist es nur Nahrung? Oder auch Trost? Ein Mittel, Kontrolle auszuüben. Ist es dein Freund, oder dein Feind?

    Vielleicht hilft es dir auch mit jemanden zu sprechen. Unter der (02 21) 89 20 31 erreichst du die Beratungsstelle der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Dort findest du Rat und Hilfe.

    Wir alle sollten nicht so streng zu uns selbst sein. Jeder Körper ist individuell und verschieden. Manche sind von Natur aus spindeldünn und nehmen nur schwer zu, andere haben eher runde Körper. Lasst uns unseren Körper feiern und schätzen dafür, was er alles für uns tut. Lasst uns gut zu ihm, und damit zu uns, sein; essen wenn wir Hunger haben und Sport machen aus Freude und nicht als Bestrafung. Die Vielfalt genießen. Denn die macht das Leben schließlich erst lebenswert, oder?

    Also: gönn dir, YOLO und so 🙂
    Hab noch einen tollen und gesunden Tag!

    Deine Insa

     

    https://www.gesundheit.de/ernaehrung/essstoerungen/erscheinungsformen/orthorexie-wenn-gesundes-essen-krank-macht
    http://www.embrace-derfilm.de/#home
  • Weiterlesen

    2 Kommentare

  • Antworten Shanti 9. Juli 2020 um 15:22

    Und, wie ist deine persöniche, ehrliche Antwort hast gefallen? Hast oder hattest du vielleicht eine Essstörung?

    • Antworten Insa 20. September 2020 um 20:15

      Hey 🙂 Das ist eine gute Frage… ich würde sagen: jein. wenn ich ganz ehrlich bin, wahrscheinlich schon eher ja – meine Gedanken haben sich schon viel ums Essen gedreht, nicht nur wie viel, sondern auch was, und wenn ich zu viel gegessen habe, musste ich das direkt mit Sport oder fasten ausgleichen. Da bin ich deutlich entspannter geworden – obwohl ich immer noch sehr darauf achte was ich esse. aber ich schaue eben inzwischen, dass ich so esse, dass ich maximal gesund bin und nicht maximal schlank. Wie ist das bei dir?

    Antwort hinterlassen

    − 6 = 3