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  • Amenorrhö & Hormonbalance

    Amenorrhö – was tun, wenn die Periode ausbleibt? Alles was du wissen musst

    Amenorrhoe - was tun?

    Ameno-was? Ja, so habe ich auch reagiert, als ich 2016 von meiner Frauenärztin zum ersten Mal das Wort Amenorrhö hörte.

    Das wichtigste in Kürze:

    • Als Amenorrhö wird das Ausbleiben der Periode für einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten bezeichnet.
    • Man unterscheidet primäre und sekundäre Amenorrhö. Letztere ist meist eine hypothalamische Amenorrhö, aber auch Krankheiten wie PCOS können ursächlich sein.
    • Eine Sonderform von Amenorrhö ist die „Female Athlete Triad“, die häufig Leistungssportlerinnen betrifft.
    • Es ist möglich, eine Amenorrhö ganz natürlich und ohne die Pille zu heilen – denn die wird beim Frauenarzt gerne als Therapie verschrieben. Wie ich meine Periode nach mehr als 2 Jahren wiederbekommen habe verrate ich dir in meinem Amenorrhö E-Book: „Happy Periods. Zurück zum Zyklus in 10 Schritten“

    Meine Amenorrhö Erfahrung

    Damals, im März 2016, hatte ich bereits seit mehr als 6 Monaten keine Regelblutung mehr gehabt – obwohl ich zu der Zeit noch mit dem NuvaRing hormonell verhütete, wobei eine monatliche Abbruchblutung ja normal ist. Hier gibt’s nochmal meine ganze Amenorrhö Erfahrung zum Nachlesen. Ich hatte keine Ahnung, was eine Amenorrhö ist, was Amenorrhö Ursachen sein können, ob eine Amenorrhö gefährlich ist und, natürlich am Allerwenigsten, wie man eine Amenorrhö behandeln kann.

    Ich wusste nur: meine Periode bleibt aus.

    Seitdem ist viel passiert – 3 Jahre, 2 geheilte Amenorrhös (keine Ahnung ob das der richtige Plural ist ;)), ein E-Book, eine Ernährungsberater Ausbildung und viele studierte Bücher und Artikel später, dachte ich, dass es mal Zeit wird für einen allgemeinen Amenorrhö Artikel, in dem ich einen Überblick über die wichtigsten Fragen zu dem Symptom ‚ausbleibende Periode‘ gebe. Falls du noch weitere Fragen hast, kannst du mir gerne einen Kommentar hinterlassen. Also, anschnallen, los geht die wilde Amenorrhö-Fahrt 🙂

    Was ist Amenorrhö?

    Als Amenorrhö (auch Amenorrhoe) wird das Ausbleiben der Periode für einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten bezeichnet. Wichtig ist dabei zu sagen, dass eine Amenorrhö keine Krankheit ist, sondern lediglich ein Symptom, ein Zeichen des Körpers, das anzeigt, dass der Hormonhaushalt gerade nicht in Balance ist.

    Was ist der Unterschied zwischen primärer und sekundärer Amenorrhö?

    Man unterscheidet die primäre Amenorrhö, bei der bei jungen Mädchen nach der Vollendung des 16. Lebensjahres noch keine Periode bekommen haben,[1]und die sekundäre Amenorrhö.

    Eine sekundäre Amenorrhö bezeichnet das Ausbleiben der Regelblutung über einen Zeittraum von mehr als 3 Monaten bei Mädels, die ihre Periode früher schon einmal normal hatten. Kann man sowohl Schwangerschaft als auch Krankheiten wie das Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) ausschließen, dann ist eine solche Amenorrhö meist hypothalamisch.

    Eine hypothalamische Amenorrhö betrifft meist sehr schlanke, sportliche Mädels, die sehr auf ihre Ernährung achten und sich oft mehr oder weniger strikt vegan oder vegetarisch ernähren. Warum, dazu gleich mehr. Ebenfalls ursächlich aber weniger häufig sind die Einnahme bestimmter Medikamente, Alkohol- / Drogenmissbrauch, genetisch bedingte Defekte oder eine verfrühte Menopause (Wechseljahre).

    Von der Ausgangssituation hängt es auch ab, wie dringend eine Amenorrhö behandelt werden sollte. Daher sollte dies unbedingt zunächst in einer Diagnostik beim Frauenarzt oder einem Facharzt für Hormone (Endokrinologe) abgeklärt werden – aber bitte nicht als Lösung die Pille aufschwatzen lassen 😉

    >> Siehe dazu auch weiter unten: Amenorrhö – Wann zum Arzt?

    Bevor wir zu „meiner“ Amenorrhö Erfahrung mit hypothalamischer Amenorrhö kommen, möchte ich kurz noch den Sonderfall „Post Pill Amenorrhö“ beleuchten.

    Was ist eine Post Pill Amenorrhö?

    Bei der Post Pill Amenorrhö hängt – wie der Name schon sagt – das Absetzen von Pille oder einem anderen hormonellen Verhütungsmittel mit der Amenorrhö und somit dem Ausbleiben der Menstruation zusammen. Eine solche Amenorrhö nach Pille & Co. tritt recht häufig auf:

    Fast jede zweite Frau ist nach dem Absetzen von Pille & Co. von Zyklusstörungen betroffen.

    Zyklusstörungen äußern sich durch Zykluslängen von mehr als 35 Tagen (Oligomenorrhö [2]), durch verkürzte zweite Zyklushälften (Lutealphasen) mit weniger als 10 Tagen, durch komplett ausbleibende Zyklen (Amenorrhö) oder als anovulatorische Zyklen, bei denen zwar eine Menstruation, nicht aber ein Eisprung stattfindet [3]. Letzteres kann zu einem Problem werden, wenn man schwanger werden möchte und sollte bei einem unerfüllten Kinderwunsch einmal abgecheckt werden.

    Weitere Symptome der hormonellen Umstellung nach dem Pilleabsetzen können sein: Hautunreinheiten und Akne, Haarausfall, Schmierblutungen, Gewichtsschwankungen oder Unterleibsschmerzen.

    Post Pill Amenorrhö – wie lange dauert die Hormon Umstellung?

    Es kann bis zu 9 Monate dauern, bis sich das Hormonchaos, das mit dem Absetzen von Pille, NuvaRing & Co. zusammenhängt wieder gelegt hat. Dauert das Ausbleiben der Periode länger an, so hat die Amenorrhö wahrscheinlich auch andere Ursachen.

    Mein Körper hat sich direkt für die gründliche Variante entschieden, dem kompletten Ausbleiben der Periode. Für mehr als 2 Jahre. In meinem Fall war das eine hypothalamische Amenorrhö.

    Was ist eine hypothalamische Amenorrhö?

    Eine hypothalamische Amenorrhö heißt so, da sie mit dem Hypothalamus zusammenhängt, einem Teil des Gehirns, der die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) steuert.

    Hypothalamus und Hypophyse gehören als wesentliche Drüsen zu unserem hormonellen Regelkreis dazu – sie stimulieren die Ausschüttung von Hormonen, die wiederum in unseren Eierstöcken zum Beispiel das Heranreifen von Eizellen sowie unseren Eisprung und damit auch unseren Zyklus steuern (FSH und LH, Östrogen und Progesteron). Mehr über unseren weiblichen Zyklus und die Rolle von Hormonen habe ich hier für dich zusammengefasst: Basics – der weibliche Zyklus.

    Welche Persönlichkeiten neigen zu hypothalamischer Amenorrhö?

    Unter 10km laufe ich gar nicht erst los! Das war lange Zeit mein Motto in punkto Lauftraining #stupid.

    Mehrmals die Woche laufen, Functional Training, eine super gesunde Ernährung, bei der man lieber mal nichts isst, als etwas Ungesundes (Fachbegriff Orthorexia oder Orthorexia nervosa) bei einem BMI, bei dem man aufrunden muss, um die 20 zu erreichen – und natürlich wird auch im Job Vollgas gegeben. Bloß nicht schwach oder weich sein!

    Kommt dir bekannt vor? Willkommen im (Amenorrhö) Club 😉

    Natürlich sind Disziplin beim Sport, bei der Ernährung und im Job erstmal lobenswert – solange sie in einem gesunden Maße stattfinden und nicht zu extrem werden. Zu eisern. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen:

    Der Grat ist schmal und Disziplin kann auch schnell selbstzerstörerisch werden.

    Bist du von ausbleibenden Perioden betroffen, also von Amenorrhö, ist das jedenfalls ein Zeichen dafür, dass sich dein Körper gerade NICHT in einer entspannten Wohlfühlsituation befindet. Dass gerade nicht genug Ressourcen da sind, um schwanger zu werden und so noch einen zweiten kleinen Menschen mitversorgen zu können. Dass deine Rahmenbedingungen aus einer evolutionären Perspektive nicht „sicher“ genug sind.

    Bei einer hypothalamischen Amenorrhö handelt es sich also um eine Art Alarmsignal des Körpers – wenn auch ein sehr subtiles, stilles. Eines, das bewusst beachtet werden möchte.

    Was sind die Ursachen einer hypothalamischen Amenorrhö?

    Bei einer hypothalamischen Amenorrhö funktioniert die Ausschüttung der Hormone GnRH und somit FSH und LH nicht richtig. Das liegt meist an Stress.

    Und damit meine ich nicht (nur) den Stress durch Social Media oder im Job. Ich meine den Stress für unseren Körper, der durch einen längerfristigen Nährstoffmangel entsteht, meist das Ergebnis einer Kombination aus zu viel Sport und einer zu geringen Kalorienzufuhr. Aber natürliche zählen auch psychische Belastungen und Traumata dazu.

    Stress kommt in vielen Gewändern um die Ecke, genauso wie die individuelle Belastungsgrenze.

    Wiegt man sowieso schon wenig, so kann bereits der Stress, der durch eine Umstellung der Ernährung entsteht, ausreichen, um eine Amenorrhö auszulösen. Oder bereits durch den Gewichtsverlust von 2-3kg. (Das war bei mir so, als ich von heute auf morgen begann auf Gluten und Kuhmilchprodukte zu verzichten).

    In der Literatur heißt es oft, dass eine Amenorrhö durch drastische Gewichtsabnahmen oder auch Gewichtszunahmen entstehen.[4] Doch was heißt drastisch? Hier kommt es ganz klar auf das Ausgangsgewicht an. Hat man einen BMI von 19, so ist meiner Erfahrung nach bereits der Verlust von 2-3 kg innerhalb eines Monats als drastisch zu betrachten. Wenig verwunderlich ist es also, dass eine hypothalamische Amenorrhö oft junge Frauen mit Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie betrifft.

    Sonderform Female Athlete Triad

    Auch (Leistungs-) Sportlerinnen kämpfen häufig mit ausbleibenden Perioden, wenn ihr Energiebedarf nicht ausreichend durch die Kalorienzufuhr gedeckt werden kann. Diese Sonderform von Amenorrhö wird auch als Female Athlete Triad bezeichnet: ein Dreigespann aus einer zu geringen Kalorien-Zufuhr, ausbleibenden Perioden (Amenorrhö) und einer geringen Knochendichte, die häufig bei sehr sportlich aktiven Frauen beobachtet werden kann. Ermüdungsbrüche, Haarausfall, brüchige Fingernägel, chronische Müdigkeit und ein dauerhaftes Kältegefühl können die Folge sein[5]. Erfahre hier mehr zum Thema Amenorrhö und Sport und lerne den Energy Availability Threshold kennen, mit dem du berechnen kannst, wieviel Energie du brauchst, um trotz Ausdauertraining deine Periode zu behalten.

    Ist eine Amenorrhö gefährlich?

    Wie gerade beschrieben, deuten Zyklusstörungen wie eine Amenorrhö auf ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt hin (oft ein Östrogenmangel).Kurzfristig ist das nicht gefährlich. Bleibt die Amenorrhö jedoch über mehrere Monate oder vielleicht sogar mehrere Jahre bestehen, so werden nach und nach Fettreserven, Muskulatur, aber auch Knochensubstanz und Mineralspeicher angegriffen und nach und nach entleert.[5]

    Das Gemeine daran: Amenorrhö Symptome? Fehlanzeige. Bis auf ihre ausbleibende Periode (Amenorrhö) bemerken die betroffenen Frauen oft überhaupt keine Symptome ihres Östrogenmangels. So war es jedenfalls bei mir. Ich fühlte mich bombe und dachte mir lange Zeit vielmehr:

    Ach, so sehr vermisse ich meine Periode inklusive der Stimmungsschwankungen und Regelschmerzen nun auch wieder nicht…

    So ignoriert man die Signale seines Körpers, bis dann irgendwann das Thema Familienplanung auf der Bildfläche erscheint.

    Mit den Folgen einer Amenorrhö ist jedoch nicht zu spaßen.

    Was sind mögliche Amenorrhö Folgen?

    • (vorübergehende) Unfruchtbarkeit
    • Ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Osteopenie (Knochenbrüchigkeit) durch die Abnahme an Knochendichte
    • Ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände oder Stimmungsschwankungen

    Vor allem über den Zusammenhang von Amenorrhö und Osteoporose wird häufig berichtet, weswegen es für Amenorrhö Girls sehr wichtig ist, auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium zu achten.

    Eine Amenorrhö sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist unsere Periode wichtig. Denn:

    Störungen in unserem Hormonsystem können Auswirkungen auf den gesamten Körper haben, nicht nur auf unsere Fruchtbarkeit.

    Amenorrhö – Wann zum Arzt?

    Prinzipiell ist es natürlich empfehlenswert, regelmäßig zum Frauenarzt zu gehen, in der Regel zweimal im Jahr. Bei diesen Kontrollterminen sprichst du mit deinem Arzt / deiner Ärztin ja sowieso über deine Gesundheit und was gerade so los ist.

    Tritt die Amenorrhö im Zusammenhang mit dem Absetzen von Pille oder NuvaRing auf, so schadet es nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Periode mehr als zwei Monate, also zwei Zyklen, ausbleibt. Zuvor sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

    Wichtig: Kommt es in Zusammenhang mit dem Ausbleiben deiner Periode zu Kopfschmerzen / Migräne, Veränderungen deines Geruchssinns oder Sehstörungen, solltest du nicht damit warten, einen Arzt aufzusuchen.

    Wie läuft die Amenorrhö Untersuchung ab?

    Um eine Diagnose stellen zu können, wird der Frauenarzt höchstwahrscheinlich zunächst einen Ultraschall bei dir machen, dein Gewicht checken und dir Blut abnehmen. Mit den Ergebnissen deiner Blutwerte kann dann ein erster Hormonspiegel bestimmt werden. Das ist wichtig, denn dein Hormonstatus kann Hinweise dafür liefern, worin die Ursache für deine Amenorrhö liegt. So war es damals auch bei mir.

    Treten bei diesen Hormonstatus Untersuchungen Auffälligkeiten auf, wird dich der Frauenarzt zu einem Facharzt für Hormone (Endokrinologe) überweisen. Dieser kann die Hormone, die am weiblichen Zyklus beteiligt sind, noch genauer unter die Lupe nehmen. Denn das sind nicht nur Östrogen und Progesteron, sondern auch die Hormone, die in Schilddrüse, Hypothalamus, Hypophyse und auch in den Nebennieren gebildet werden. Das Ganze passiert wieder durch eine Blutabnahme. Autsch 😉

    Hier kannst du dir anschauen, wie meine Amenorrhö Hormonwerte damals aussahen.

    Wie lange kann die Periode ausbleiben? 

    Hängt deine Amenorrhö mit dem Absetzen von Pille, NuvaRing oder anderen hormonellen Verhütungsmitteln zusammen, so pendelt sich dein Hormonhaushalt meist von selbst wieder ein innerhalb von 9 Monaten. Mit Maßnahmen zur Entgiftung insbesondere der Leber kannst du diesen Prozess beschleunigen. Das geht zum Beispiel gut mit einer Ayurveda Detox Woche in Form von einer reinigenden Kitchari Kur, oder mit Mariendistel Kapseln aus der Apotheke.

    Liegen darüber hinaus weitere Faktoren für deine Zyklusstörung vor, wie bei einer hypothalamischen Amenorrhö, so kann die Amenorrhö auch über mehrere Jahre anhalten. Ich kenne Mädels, bei denen die Amenorrhö zum Normalzustand geworden ist, die also seit 3, 4, 5 Jahren und mehr damit leben.

    Ist das der Fall, so macht es Sinn, sich mal einer gründlichen Selbstinventur zu unterziehen in punkto Sport, Ernährung, Stress, Weiblichkeit und Selbstliebe. Und zwar besser heute als morgen.

    Was ist die richtige Amenorrhö Ernährung?

    Liegt eine hypothalamische Amenorrhö bei dir vor, so ist es gut möglich, dass dein Essverhalten nicht gesund ist. Beziehungsweise ZU gesund und / oder ZU restriktiv.

    Zählst du Kalorien? Lässt du Mahlzeiten ausfallen, wenn du mal gesündigt hast? Praktizierst du intermittierendes Fasten? Vergisst du manchmal zu essen, weil du zu busy bist? Isst du lieber nichts, als etwas Ungesundes und abends natürlich keine Kohlenhydrate? Ernährst du dich vegan, oder zu großen Teilen von Rohkost?

    Vielleicht hast oder hattest du mit Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie zu kämpfen? Bevor du vehement mit „Whaaat? Ich? Niemals!!“ antwortest, kannst du ja mal einen Blick auf diese Fragen zur Selbstreflektion werfen.

    Und auf dein Gewicht. Liegen dein Körperfettanteil und dein BMI unter 20? Hier kannst du ansetzen! Ich weiß, zunehmen kann eine echte Qual sein, mir hat es auch keinen Spaß gemacht. Meine Entscheidung damals lautete: ich mache meine Gesundheit meine Priorität Nummer Eins. Mit diesem Mindset war schließlich auch das Zunehmen ok. So futterte ich mich damals von 55kg (bei 1,70m) hoch auf knapp 62kg (BMI von 21,5). Hier kannst du deinen BMI checken.

    Als Faustregel zum Thema Amenorrhö Ernährung gilt:

    Um deine Periode zurück zu bekommen und deine Amenorrhö zu überwinden, ist es wichtig, deinem Körper alle Nährstoffe zu geben, die er braucht – und zwar im Überfluss!

    Später, wenn deine Periode und dein Zyklus sich wieder normal eingestellt haben, kannst du ja auch wieder ein bisschen abnehmen – ich bin jetzt so bei 58 – 59kg (BMI 20,1 – 20,4) und fühle mich damit sehr wohl 🙂

    Bei der Auswahl an Lebensmitteln bei Amenorrhö gilt: viele gesunde Fette, Kohlenhydrate und auch gerne Phytoöstrogene, also Lebensmittel, die pflanzliches Östrogen enthalten (siehe dazu auch meinen Artikel zu Seed Cycling).

    Hungrig geworden? Hier entlang für mehr Tipps zum Thema Amenorrhö und Ernährung.

    Amenorrhö Behandlung pflanzlich – mit TCM

    Zusätzlich zur Umstellung meiner Ernährung habe ich mich auch mit TCM, also der Traditionellen Chinesischen Medizin, und Ayurveda beschäftigt, um meine Periode wieder zu bekommen. Dazu war ich in Behandlung bei einer TCM Ärztin, die mir sowohl einen speziellen TCM Tee als auch Akupunktur verschrieben hat. Ich persönlich glaube seit meinem ersten Aufenthalt in China vor einigen Jahren sehr an TCM und kann nur jede(n) dazu ermutigen, es einmal selbst auszuprobieren. Lies mehr über meine TCM Erfahrung hier. Ergänzend kann auch Homöopathie eine gute Amenorrhö Therapie sein.

    Was ich mir bis heute von der TCM abgeschaut habe, ist, warm zu frühstücken. Hier findest du mehr zum Thema TCM & Amenorrhö inklusive einem leckeren TCM Frühstücks-Rezept. Falls dir das zu langweilig wird, kannst du mit Hilfe meines TCM Frühstück Baukastens ganz easy und im Einklang mit den 5 Elementen auch eigene TCM Rezepte zusammenstellen.

    Darf ich mit Amenorrhö Sport machen?

    Einige Ratschläge besagen, dass man bei Amenorrhö keinen Sport machen sollte. Also gar keinen. Ich sehe das etwas anders. Meiner Meinung nach kommt es darauf an, was man für Sport macht, warum und wieviel. Deswegen sollte man sich zunächst einmal fragen:

    Ist mein Sportprogramm in Balance? Warum mache ich Sport? Wieviel Sport mache ich?

    Bewegung ist wichtig für uns, um Ausgleich zu finden. Aber wie bei allem gilt auch hier – alles in einem gesunden Maße. Während ich unter meiner Amenorrhö litt, gehörten wie gesagt Langstreckenläufe und intensive Functional Trainings zu meiner wöchentlichen Sport Routine dazu. Um meine Amenorrhö zu heilen, hörte ich komplett mit dem Functional Training auf. Und auch mit den Langstreckenläufen. Lediglich kurze, gemütliche Joggingrunden gönnte ich mir noch – ohne Tracker. Einfach nur zum Spaß an der Freude.

    Dafür entdeckte ich Yoga für mich, u.a. durch meine Freundschaft zu der Yoga Lehrerin Angelique – die mich übrigens auch für Gebärmuttergespräche begeisterte. Seitdem hat meine Gebärmutter einen Namen (Angelina) – und meine beiden Eierstöcke auch 🙂

    Meine Yoga Erfahrungen & Tipps

    Yoga entdeckte ich tatsächlich erst richtig im Zuge meiner Amenorrhö Recovery – und dafür bin ich so wahnsinnig dankbar! Bis heute gehört Yoga fest zu meiner täglichen Bewegungs-Routine dazu und hilft mir dabei, mich und meinen Körper besser zu spüren. Auch wenn ich manchmal ein Bad Yogi bin 😉

    Yoga ist zu meinem Rückzugsort geworden, zu meinem Zuhause.

    Durch seine fließenden Flow Elemente kann Yoga (genauso wie Tanz) sehr weiblich und weich sein – hier kommt es natürlich sehr auf die Yoga Art an. Ich persönlich praktiziere Hatha / Vinyasa Yoga. Das eher passive Yin Yoga ist auch toll zur Regeneration bei Amenorrhö. Nicht so empfehlenswert sind meiner Meinung nach anstrengende Ashtanga Yoga oder Jivamukti Yoga Kurse. Um noch mehr über Yoga zu lernen reiste ich 2018 nach Goa und absolvierte dort eine 4-wöchige Yoga Lehrer Ausbildung, was mir nochmal ganz neue Horizonte in punkto Weiblichkeit eröffnete.

    Besonders zu schätzen gelernt habe ich dabei auch die Meditation. Meditieren lernen fiel mir anfangs richtig schwer, da ich bei den ersten Versuchen, für mehrere Minuten still zu sitzen, nur sehr schlecht abschalten konnte. Aber mittlerweile kann ich es umso mehr genießen und versuche ganz bewusst in meinem Alltag Achtsamkeit zu praktizieren.

    Was ich außerdem für mich entdeckte ist Hormon Yoga– eine besondere Form von Yoga, bei der durch bestimmte Atemtechniken (Pranayama), Entspannungsübungen und Asanas, also Yoga Posen, die hormonproduzierenden Drüsen stimuliert werden sollen. So soll Hormon Yoga Fruchtbarkeit und Hormonspiegel boosten, ganz natürlich und ohne Hormonersatztherapie oder sonstige Pillen.

    Der Einfluss von Amenorrhö auf unsere Psyche

    Auch wenn eine Amenorrhö quasi unbemerkt bleibt – keine Schmerzen, keine sichtbaren Symptome – so kann sie doch einen erheblichen seelischen Schmerz in uns verursachen. Vor allem wenn man sich ein Baby wünscht und einfach weit und breit kein Eisprung in Sicht ist. Verzweiflung, Wut, Hass auf den eigenen Körper, ein Stechen in der Brust, wenn einen Freundinnen nach einem Tampon fragen oder freudestrahlend erzählen, dass sie schwanger sind. Die Angst, dass die Periode nicht mehr zurückkommt. Dass man durch sein Verhalten seinen Körper für immer geschädigt, ja, kaputt gemacht hat.

    Ich kenne das. Ich war da auch. Und ich kann dir sagen: dein Körper möchte heil sein und gesund. Er strebt in sein natürliches Gleichgewicht. Er möchte sich Fortpflanzen und seine Art erhalten, seine Gene spreaden.

    Auch wenn es manchmal schwer ist, so ist ein positives Mindset doch wichtig. Versuche dich abzulenken, verbringe Zeit mit deinen Freundinnen. Fang ein neues Hobby an, vielleicht etwas Sinnliches, Weibliches wie Tanzen, Yoga oder Töpfern. Geh in die Natur und verbinde dich mit Mutter Erde.

    Grab deine Hände in den feuchten, kühlen Boden, stecke Samen hinein und ernte die Früchte deiner Arbeit.

    Wichtig ist der erste Schritt. Werde aktiv und mache deine Gesundheit zu deiner Priorität und gehe derUrsache deiner Amenorrhö auf den Grund, auch ohne akuten Kinderwunsch.

    Hab Spaß! Und lass es dir gut gehen, Pretty. ❤

    Erfahre in meinem E-Book, wie ich meine Amenorrhö geheilt habe:
    „Happy Periods. Zurück zum Zyklus in 10 Schritten“

    Amenorrhoe - bleib entspannt!
    Amenorrhoe – bleib entspannt!
    [1]https://de.wikipedia.org/wiki/Amenorrhoe
    [2]https://de.wikipedia.org/wiki/Oligomenorrhoe
    [3]http://www.kup.at/kup/pdf/5663.pdf
    [4]https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4207953/; https://www.avawomen.com/avaworld/im-really-healthy-except-i-dont-get-my-period-2/
    [5]https://www.laufvernarrt.de/frauen-fitness-amenorrhoe-ausbleibende-periode/
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    15 Kommentare

  • Antworten Karen 27. März 2019 um 17:44

    So schön!! Toll geschrieben! Vielen Dank für deine Tipps und deinen mega Blog!! Lieben Gruß! Karen

    • Antworten Insa 28. März 2019 um 17:33

      Danke du Liebe! Freu mich total über deine Worte – genau wegen Mädels wie dir, weiß ich, wofür ich meinen Blog mache 🙂

  • Antworten Eli 27. März 2019 um 18:33

    Ein toller Artikel! Das Thema HA ist in Deutschland ja leider ziemlich unbekannt…schön, dass Du etwas dagegen tust????ich bin auch seit 4 Monaten in der Recovery…habe schon 7 Kilo zugenommen, mein BMI liegt mittlerweile sogar schon bei über 24, trotzdem ist meine Periode nicht in Sicht. Meine Hormonwerte sind noch immer total im Keller, ich bin so verzweifelt….es ist für mich ein so schwieriger Weg. Oft bin ich kurz davor aufzugeben, weil ich meinen Anblick im Spiegel nicht mehr ertragen kann. Dann denke ich, dass ich nicht alles hinschmeißen kann…

    • Antworten Insa 28. März 2019 um 17:38

      Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Eli. Super, dass du deine Gesundheit in die Hand nimmst und dich auf die Suche nach deinem „missing piece“ begeben hast. Ich kann das, was du beschreibst wirklich gut verstehen… aber gib deinem Körper die Zeit, die er braucht, um sich zu erholen. Aber bleib locker dabei, mästen musst du dich ja auch nicht;) Easy breezy. Viel schlafen, genug und regelmäßig essen, gemütlich bewegen, es sich gut gehen lassen. Machst du denn auch TCM und / oder Homöopathie? Vielleicht wäre das noch eine gute zusätzliche Maßnahme. Ich wünsche dir alles Gute! Das wird schon <3

  • Antworten Doro 28. Mai 2019 um 0:12

    Ich kämpfe gerade damit und warte auf das Ergebnis vom Endokrinologen. Das Warten ist die Qual.
    Danke, dass du mir mit deinem Bericht etwas Hoffnung gemacht hast. Es gibt einen Weg daraus und was du schreibst erschließt sich mir gut. Danke.

    • Antworten Insa 28. Mai 2019 um 21:50

      Danke für deinen Kommentar, liebe Doro! Super, dass du dich auf den Weg gemacht hast, deine Amenorrhö zu heilen. Ich wünsche dir alles Gute und drücke dir die Daumen, dass du dich bald wieder über regelmäßige Zyklen freuen kannst 🙂 deine Insa

    • Antworten Sarah 29. Mai 2019 um 16:10

      Hallo liebe Insa, dein Artikel kommt gerade zur richtigen Zeit. Ich habe nun seit 4 Jahren meine Periode nicht mehr bekommen. Alle Blutuntersuchung die ich in den ganzen Jahren gemacht habe, waren alle immer top. Alle Werte, laut der Ärzte, genau im Soll.
      Leider werde ich diese Jahr aber auch schon 37 und der Kinderwunsch ist ziemlich groß. Mein letzter Besuch in einer Kinderwunschklinik ist erst ein paar Tage her. Es würde mir eine Hormontherapie empfohlen. Wo mein Mann aber dagegen ist. Er sagt, da laut der Ärzte ja alles in Ordnung ist, warum meinst du wird eine Hormontherapie dann zum gewünschten Ziel führen. Wie die letzten Medikamente doch schon nichts gebracht haben. Habe bereits Chlomifen Behandlung hinter mir. Langsam verzweifel ich an der ganzen Situation.
      Ich habe gerade direkt mal meinen BMI berechnet u liege bei knapp 19. Ich weiß das ich zunehmen muss….aber manchmal ist das auch leichter gesagt als getan. Seit einigen Monaten habe ich meine Kalorien Zufuhr erhöht… zumindest bisher ein Kilo. Die Tendenz ist zumindest schon Mal in die richtige Richtung.
      Ich danke dir für deinen Artikel. Es ist sehr schwer Antworten u Tipps zu diesem Thema zu bekommen.
      Herzliche Grüße
      Sarah

      • Antworten Insa 29. Mai 2019 um 22:33

        Liebe Sarah, schön, dass du meine Seite gefunden hast! Ich wünsche dir sehr, dass du eine Lösung findest. Das mit dem Zunehmen verstehe ich gut. Mir hat damals geholfen, dass ich mir gesagt habe: „Ich bin nicht mein Körper“. Und: „Meine Gesundheit (und in deinem Fall der Kinderwunsch) sind jetzt Prio 1. Egal ob ich dann ein paar Speckröllchen mehr habe“. In der Schwangerschaft würde dein Bauch ja eh wachsen 😉 Mir hat es geholfen, mehr warm zu essen, nicht zu große Pausen (max. 4h) zwischen den Mahlzeiten zu machen, hartes Training einzustellen und insgesamt etwas lockerer zu sein. Und weiblicher. Hast du es denn schonmal mit Hormon Yoga probiert? Und Nahrungsergänzungsmitteln / Adaptogene wie Maca oder Ashwaganda? Liebste Grüße, Insa

  • Antworten Kerstin 17. Januar 2020 um 11:38

    Hallo Insa! Vielen Dank dass du deine Erfahrungen und deine Arbeit mit der ganzen Welt teilst! Dein e book ist auch super geschrieben! Leider bin ich auch im Amenorrhoe club seit nun fast 2 Jahren nach absetzten der Pille. Habe jetzt auch mit Akupunktur angefangen und hoffe weiter. Leider kann ich nicht sagen ,dass ich von dem Östrogenmangel nichts merke 😞…. was mich wirklich interessiert ist dieser TCM Tee… kann man den irgentwo bestellen?
    vielen Dank! lg Kerstin

  • Antworten Isabel 26. Januar 2020 um 17:56

    Ein sehr gut strukturierter und sehr hilfreicher Beitrag von Dir. Er hat mir einiges an Mehrwert geliefert und hilft mir dabei, mich selbst zu analysieren und zu reflektieren, was ich ändern kann, um wieder einen Zyklus zu erlangen.
    Vielen Dank!

    • Antworten Insa 26. Januar 2020 um 19:13

      Vielen Dank liebe Isabel! Freut mich sehr, dass dir mein Amenorrhö Beitrag gefallen hat! Alles Gute für dich 🙂

  • Antworten Jeannine 1. Februar 2020 um 15:19

    Hallo Insa.
    Letzten Mai habe ich meine Periode wieder erhalten nach 2 Jahren Amenorrhoe. Leider ist sie noch ganz unregelmässig zwischen 40-45 Tage. Wie lange hat es bei dir gebraucht bis die Periode regelmässig kam?
    Vielen Dank

    • Antworten Insa 2. Februar 2020 um 10:23

      Hi Jeannine,
      super, Glückwunsch!! Mhhh, das ging eigentlich recht schnell, ich glaube innerhalb von 3 Monaten hatte sich das eingependelt auf dem Niveau, wie es jetzt noch immer ist (25/26 Tage). Hast du denn schonmal Seed Cycling probiert? https://www.prettyprettywell.com/seed-cycling/
      Liebe Grüße!

  • Antworten Stephanie 19. Juni 2020 um 9:15

    Hallo liebe Insa

    vielen Dank für diesen Beitrag. Er ist Gold wert! Ich habe schon mehr als 2 Jahre keine Periode mehr und war kurz davor die Hoffnung aufzugeben. Aber dein Beitrag hat mich motiviert das Thema mithilfe der TCM anzugehen. Ich hoffe wirklich, dass es klappt!
    Ganz liebe Grüsse und vielen, vielen Dank!

    • Antworten Insa 19. Juni 2020 um 9:28

      Liebe Stephanie,
      vielen Dank für deinen Kommentar, ich habe mich sehr darüber gefreut 🙂 Ich wünsche dir alles Gute und viele tolle Erfahrungen auf deiner Heilungsreise – gib bloß die Hoffnung nicht auf! Ich kenne Mädels, die ihre Periode nach mehr als 5 Jahren wiederbekommen haben. Vielleicht hilft dir ja auch mein E-Book „Zurück zum Zyklus in 10 Schritten weiter“? >> http://www.prettyprettywell.com/buch
      In jedem Fall: Lass es dir gut gehen!!
      Deine Insa

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