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  • Amenorrhö & Hormonbalance

    Hormon Yoga: wie es mir bei meiner Amenorrhö geholfen hat und warum es ein MUSS für alle Frauen ab 35 ist

    Insa Schniedermeier Yoga

    „Hormon Yoga – wie uncool klingt das denn?“

    Das war mein erster Gedanke, als ich vor über einem Jahr in meinem Hatha Vinyasa Yoga Lehrgang die Hormon Yoga Lehrerin Kerstin kennenlernte, die später auch zu meiner Hormon Yoga Lehrerin werden sollte. Doch irgendetwas daran faszinierte mich auch gleich.

    Da wir mehrere Tage miteinander verbrachten, ließ ich mir also mehr von ihr darüber erzählen. Was ist überhaupt Hormon Yoga?, wollte ich wissen. Wie wirkt Hormon Yoga? Für wen ist es geeignet? Und, vor allem:

    Kann mir Hormon Yoga dabei helfen, meine Amenorrhö zu heilen?

    Natürlich konnte Kerstin mir diese letzte Frage nicht beantworten. Aber, nachdem ich mehr von ihr darüber erfahren hatte, beschloss ich, dass es einen Versuch wert war. Schließlich soll Hormon Yoga (auch: Hormonelle Yoga Therapie, kurz: HYT) nachweislich dazu beitragen, niedrige Östrogenspiegel wieder anzuheben. Mit einer regelmäßigen Übungspraxis können so u.a. Symptome der Wechseljahre stark gebessert, Zyklusbeschwerden wie Regelschmerzen gelindert sowie die Fruchtbarkeit von Frauen mit Kinderwunsch erhöht werden. Zudem soll das Ganze lange jung, (sexuell) aktiv und schön halten. Na dann… I’m in!

    Doch zunächst einmal:

    Was ist Hormon Yoga?

    Hormon Yoga ist eine Form der Yoga Therapie, mit der durch eine bestimmte Atemtechnik („Bhastrika Pranayama“) in Kombination mit einer vorgegebenen Reihe an Dehnungs- und Kräftigungsübungen („Asanas“) nachweislich die Hormonproduktion in den verantwortlichen Organen und Drüsen reaktiviert wird. Genau das also, was ich gegen meine Amenorrhö und den damit einhergehenden Risiken für Osteoporose & Co. brauchte!

    Im Mittelpunkt stehen bei Hormon Yoga die Massage der hormonproduzierenden Drüsen und Organe (insbesondere Eierstöcke, Schilddrüse, Nebennieren) in Verbindung mit kraftvollen Atem- und Konzentrationstechniken (mit denen u.a. die Hypophyse angesprochen wird). Verwendet werden Elemente aus dem energetischen Yoga, dem Kundalini Yoga sowie verschiedene tibetische Entspannungstechniken.

    Eierstöcke, Drüsen – wie, wat, wo?
    Hier findest du nochmal die Basics des weiblichen Zyklus zum Nachlesen.

    Hormon Yoga wirkt also auf körperlicher Ebene, in dem es Muskulatur und Knochen stärkt und die Flexibilität verbessert. Auf hormoneller Ebene aktiviert Hormon Yoga die Hormonproduktion und harmonisiert die Funktionen des gesamten Organismus. Auf psychischer Ebene wirkt Hormon Yoga gegen Stress, Depressionen und Schlaflosigkeit. Und steigert so unsere Vitalität, unsere Energie und unser Wohlbefinden – ach ja, und natürlich unsere Libido ^^

    Tipp: Auch gegen Hautunreinheiten und Akne im Zusammenhang mit der Pille soll Hormon Yoga wirken! Nicht ohne Grund heißt eine der Übungen „Die 5 Wellen der Schönheit“ 😉

    Hormonyoga Video Kurs

    Für wen ist Hormon Yoga geeignet?

    Die klassische Zielgruppe von Hormon Yoga sind Frauen über 35. Denn ab diesem Alter fängt bereits unser Östrogenspiegel an zu sinken, was dann im Alter von ca. 45 Jahren zur Menopause führt – dem Ende unserer reproduktiven Phase. Diese Zeit der Wechseljahre zwischen ca. 45 und 60 Jahren kann mit unangenehmen Symptomen einhergehen, die mit dem Hormonrückgang zusammenhängen, wie Hitzewallungen, Scheidentrockenheit, Osteoporose und emotionale und geistige Symptome (z.B. Reizbarkeit, innere Unruhe und Antriebslosigkeit).

    Östrogenmangel, aha! – dachte ich, als ich mich mit meiner Amenorrhö im Alter von 30 Jahren für Hormonyoga entschied. Denn aufgrund von hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille (Stichwort: Post-Pill-Syndrom), Magersucht oder sonstigen Essstörungen, Medikamentenmissbrauch, Stress oder Fehlernährung kann auch in jüngeren Jahren das Hormonsystem aus dem Gleichgewicht geraten.

    Kontraindikationen von Hormon Yoga

    Hormon Yoga wirkt. Deswegen ist mir wirklich wichtig zu betonen, dass Hormon Yoga nicht für alle Frauen geeignet ist. Vorsicht ist geboten bei Frauen, die bereits Brustkrebs hatten, oder bei allen, bei denen eine physische Disposition vorliegt, aufgrund der eine Erhöhung des Östrogenspiegels nicht empfehlenswert ist. Hierzu gehört z.B. auch schwere Endometriose. In allen Fällen, in denen es gesundheitliche Vorerkrankungen dieser Art gibt oder gegeben hat, sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden, bevor mit der Praxis begonnen wird.

    Auch während der Menstruation ist Hormon Yoga nicht die beste Idee, da die kräftigen Bauchbewegungen die Regelblutung sehr verstärken können. Aber das würdest du dann eh merken 😉 in jedem Fall können die Entspannungstechniken in dieser Zeit durchgeführt werden, relaxen geht immer!

    Soviel zur Theorie.

    Doch natürlich möchte ich euch meine Erfahrungsbericht nicht vorbehalten 🙂

    Meine Hormon Yoga Erfahrungen

    Kerstin aus meinem Yoga Kurs, bei der ich natürlich lernen wollte, bot ihren Hormon Yoga Kurs über die VHS Treptow-Köpenick an. Ohne zu wissen, was mich erwartete, buchte ich den Blockkurs à 12 Einheiten und landete so schließlich in einem Schulgebäude mit langen, grell beleuchteten Flure und einem Geruch nach Bohnerwachs in der Luft. Der Raum, in dem der Kurs stattfand, war kühl und mit Teppichboden ausgelegt.

    Unsere Gruppe war klein und bestand neben Kerstin aus 6 Frauen, mich inklusive. Mit meinen 30 Jahren war ich die Jüngste im Bunde, gefolgt von einer 37-jährigen Frau mit Kinderwunsch. Alle anderen waren 40+ und wollten entweder ihre Wechseljahrsbeschwerden (Schwindelgefühle, Hitzewallungen, Herzrasen oder Gewichtszunahme) natürlich behandeln, oder einfach etwas für sich tun.

    Der Hormon Yoga Kurs begann mit den Basics, wozu die bereits kurz erwähnte Bhastrika Atemtechnik zählt – eine energetisierende und kraftvolle Art und Weise seinen Atem zu kontrollieren.

    Die Situation, mit mehreren Frauen laut schnaubend ein- und auszuatmen war anfangs echt etwas befremdlich für mich. Aber hey, dachte ich, wenn es hilft!

    Neben den Atemübungen kamen jede Woche neue Übungen und Entspannungstechniken aus der Reihe hinzu, bis wir schließlich alle 14 Übungen der Hauptübungsreihe inklusive der Aufwärmübungen und Meditationen drauf hatten. So schnauften und übten wir jede Woche zusammen in schwesterlicher Solidarität und wuchsen auch als Gruppe immer enger zusammen.

    Ihr könnt euch vorstellen wie groß die Freude auch auf Seiten meiner Kurs-Schwestern war, als ziemlich genau nach der Hälfte des Hormon Yoga Kurses meine Periode wiedereinsetzte! (Auch die Dame mit dem Kinderwunsch ist inzwischen übrigens schwanger mit Zwillingen <3)

    Hormon Yoga Zuhause

    Doch mit den wöchentlichen Kursen war es nicht getan. Denn Hormon Yoga wirkt nur dann richtig, wenn man regelmäßig praktiziert, d.h. idealerweise jeden Tag, aber mindestens dreimal die Woche.

    Je öfter, desto effektiver!

    Und desto schneller wird man auch die Ergebnisse bemerken. Dabei sollte man ca. 30 Minuten pro Session einplanen.

    In der Regel kann man sagen, dass sich nach 2 bis 3 Monaten die ersten Erfolge einstellen – man schläft besser, die Haut ist straffer und strahlt etwas mehr wegen des angestiegenen Östrogen Levels und man ist weniger angespannt und gestresst.

    Ich empfehle immer Hormon Yoga Zuhause morgens zu praktizieren. Und zwar gleich nach dem Aufstehen VOR dem Frühstück (sonst wird einem schnell schlecht mit den kräftigen Atemübungen). Ein Glas Wasser vorher ist ok.

    Aber auch abends kann es funktionieren. Meine Freundin konnte danach zum Beispiel immer besser und tiefer schlafen. Bei mir hat es abends eher dazu geführt, dass ich wach lag und nicht schlafen konnte, da einige der Übungen sehr energetisierend sind.

    Hormon Yoga: mein Fazit

    Mir hat Hormonyoga dabei geholfen, meine Amenorrhö zu heilen und zurück zu einem normalen, regelmäßigen und schmerzfreien Zyklus zu kommen! Und da es ganz ohne Nebenwirkungen auskommt, kann ich es wirklich nur empfehlen, bevor man zu Hormonersatztherapie (HET) oder sonstigen Präparaten greift. Da mich Hormon Yoga so überzeugt hat, habe ich mich 2018 zur Hormon Yoga Lehrerin bei Dinah Rodrigues ausbilden lassen. Damit ich Hormon Yoga auch Frauen nahe bringen kann, die kein Hormonyoga Kurs Angebot in ihrer Nähe haben, habe ich einen Online Kurs Hormon Yoga aufgenommen. Diesen findest du in meinem Shop.

    Hormon Yoga: Beispiel-Video

    Damit du dir vorstellen kannst, wie das ganze in etwa aussieht, findest du hier das erste Video von meinem Video Kurs 🙂

    Kleiner Exkurs: Amenorrhö und Sport

    Da ich aufgrund meiner Amenörrhö mein Sportprogramm von Functional Training und langen Laufeinheiten auf Yoga und leichte Joggingtouren reduziert hatte, viel es mir nicht schwer, Hormon Yoga als neue Bewegungsroutine in mein Leben zu integrieren. Im Gegenteil: Ich genoss die Zeit am Morgen, 30 Minuten „me-time“ auf meiner Yogamatte mit Bewegung, atmen und visualisieren…

    Viele Mädels fragen mich, ob es denn ok ist, Sport zu machen, wenn man unter ausbleibenden Perioden leidet. Ich sage: ja! Denn Bewegung ist so wichtig für uns, um Stress zu reduzieren und unser Körpergefühl zu stärken. Erlaubt ist, was gut tut!

    Keine gute Idee sind jedoch Sportarten, die sehr anstrengend sind und bei denen man sehr viele Kalorien verbrennt, wie z.B. Functional Training, HIIT Workouts oder krasse Marathon-Läufe. Meine Gedanken und Erfahrungen zum Thema Amenorrhö und Sport kannst du hier noch einmal nachlesen: Amenorrhö und Sport: Ist mein Sportprogramm in Balance?

    Zusammenfassend kann man sagen:

    Bei Amenorrhö und Sport gilt: Weniger ist mehr!
    Und beim Thema Amenorrhö und Essen: mehr ist mehr. Gar nicht so schlecht, oder;)

    Mehr Infos über meinen Amenorrhö Heilungsweg findest du in meinem E-Book: Happy Periods. Zurück zum Zyklus in 10 Schritten.

    In dem Sinne: Happy Periods, Pretty!

    ❤ Deine Insa

     

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